Digitale Plattformen werden künftig eine zentrale Rolle im Geschäftsmodell-Mix von Unternehmen spielen. Für Entscheider mit Plattform-Ambitionen ergeben sich immer zwei strategische Aufgaben.
1. Die passende Rolle definieren
Unternehmen, die sich mit der Plattformökonomie befassen, stehen zunächst vor der strategischen Entscheidung: Ist es sinnvoll, eine eigene Plattform zu entwickeln und anzubieten? Oder ist es sinnvoller, sich bestmöglich als Partner für digitale Plattformen zu positionieren, um diese mit dem eigenen Produkt- und Dienstleistungsangebot zu bereichern? Oder ist sogar die reine Nutzung fremder Plattformen als Absatz-, Einkaufs- oder Kooperationskanal die beste strategische Ausrichtung?
Alle drei Optionen – Betreiber, Partner/Zulieferer und Nutzer – sind gangbare Wege. Entscheidend ist, die Mechanismen zu verstehen, wie Plattformen funktionieren, um dann zu schauen, wie das eigene Unternehmen, die eigenen Produkte dort hineinpassen und dann Organisation, Abläufe, technische Infrastruktur und die Menschen für die Plattformökonomie fit zu machen.
2. Erfolgsfaktoren digitaler Plattformen verinnerlichen
Beobachtet man erfolgreiche digitale Plattformen genauer daraufhin, was sie auszeichnet, stößt man schnell auf Muster und Gemeinsamkeiten. Die Studie Digital Platform Management identifiziert fünf Faktoren, die Plattformen erfolgreich machen.
Serviceorientierung: Plattformen nutzen digitale Technologien optimal, um entweder einen komplett neuen Service oder eine bestehende Dienstleistung in überragender Qualität anzubieten.
Skalierbarkeit: Erfolgreiche Plattformen müssen groß skaliert sein, sonst sind sie schnell irrelevant und nicht konkurrenzfähig. Deshalb schreiben viele in den ersten Jahren hohe Verluste durch niedrige Preise, um schnell viele Nutzer zu bekommen. Sobald es umständlich wird, greift dieser Skalierungsmechanismus nicht. Deshalb läuft von vorn bis hinten alles digital.

Datengetriebene Organisation: Durchgehend digitalisierte Plattformen sind zudem in der Lage, Daten als Treibstoff für neues Geschäft zu nutzen – in Form individualisierter und dynamisch an externe Faktoren angepasster Angebote oder durch nutzungsabhängige Abrechnungsmodelle.
Agilität: Digitale Plattformen, die sich länger halten wollen, loten ständig aus, wo sich neue Wertschöpfung abgreifen lässt. Und: Wenn diese Unternehmen einen neuen Service entdeckt haben, fackeln sie nicht lange. Innerhalb weniger Wochen steht eine Beta-Version.
Offenheit: Betreiber dürfen ihre Prozesse und Systeme nicht zu kompliziert gestalten, sonst verlieren sie an Attraktivität für die Partner. Umgekehrt müssen die Service-Lieferanten ihre Lösungen so offen entwickeln, dass sie bei möglichst vielen Plattformen andocken können.
BLOGBEITRAG MIT BEISPIELEN ZU DEN ERFOLGSFAKTOREN
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