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5G: Local-Network-Ambitionen der Industrie müssen kein Geschäftskiller sein

Apr 5, 2019, 00:00
Title* : 5G: Local-Network-Ambitionen der Industrie müssen kein Geschäftskiller sein

Die 5G-Frequenz-Auktionen in Deutschland laufen. In der Industrie gibt es Pläne, eigene lokale 5G-Netze zu betreiben. Gravierende Einbrüche brauchen Telekommunikationsanbieter unter dem Strich dennoch nicht zu fürchten.

Sobald das Internet der Dinge Fahrt aufnimmt, werden Industrieunternehmen eine Fülle ganz eigener Netzbedingungen nachfragen. Über Network Slicing kann ein Kunde je nach Anforderungsprofil das für ihn passende Netz, den Slice, wählen.

Einige Industrieunternehmen wollen auf ihrem Firmengelände dennoch lieber eigene 5G-Netze nach ihren Wünschen betreiben. Sie planen, eine Zuteilung der für lokale Netze reservierten Frequenzbereiche zu beantragen. Damit droht auf den ersten Blick ein Wegbrechen von Geschäft für die etablierten Mobilfunknetzbetreiber. Das muss allerdings nicht so kommen. Denn die Betreiber lokaler Mobilfunknetze benötigen auf sie zugeschnittene Technik. Und darin besteht eine Chance, mögliche Einbußen mehr als wettzumachen.

Lokale 5G-Netze als Marktbelebung

Die Netzausrüster werden sich aller Voraussicht nach auf die Anforderungen der neuen Betreiber einstellen. Sie werden dedizierte Funktechnik für Außenbereiche und Gebäude entwickeln.

Die Hersteller von Telekommunikationssoftware, insbesondere für die Überwachung und Steuerung des Netzes (OSS), werden leichtgewichtige Softwarepakete auf den Markt bringen.

Für die wirtschaftlichen Prozesse (Business Support Systems, BSS) sind einfache Anwendungen für (interne) Bestell- und sogenannte OPEX-Prozesse denkbar.

Für privat betriebene Netze reicht ein einfacher Prozess, neue Netzteilnehmer zu aktivieren, zum Beispiel ein reiner eSIM-Ansatz. Derartige Dienste können speziell für die lokalen Netze entwickelt werden.

Da selbst Bosch und Siemens nicht die Erfahrung von Deutscher Telekom, Vodafone und Telefónica mitbringen und Experten zudem rar gesät sind, werden sie auf die klassischen Anbieter zurückgreifen.

Dafür sollten sich diese auf die neuen Anforderungen einstellen. Die Unternehmen sollten Prozesse und Technologien auf das signifikant kleinere, aber mitunter komplexe private Netz anpassen. Denkbar sind unter anderem sogenannte Private-Network-as-a-Service-Modelle (pNaaS).

Obwohl der Einstieg von branchenfremden Netzbetreibern aus der fertigenden Industrie von den etablierten Betreibern zurzeit kritisch gesehen wird, kann sich der mögliche Markteintritt einiger privater Netzbetreiber sogar belebend auf die Telekommunikationsbranche auswirken. Dazu müssen die Netzbetreiber sogenannte Boutique-Netze maßgeschneidert anbieten und betreiben. Insbesondere für die Netzübergänge zwischen privaten Campusnetzen und dem öffentlichen Netz werden Lösungen entwickelt werden müssen.

Alternativ werden spezialisierte Dienstleistungsunternehmen entstehen, die diese Marktlücke füllen.

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